Auf den Spuren von James Bond, Harry Potter und der Queen. Schottland abseits von Whiskey, Dudelsack und Fisch&Chips. Entdecken Sie wundervolle Landschaften, die hippe Kunst- und Kulturszene von Glasgow sowie uralte Traditionen des Distelordens in der St. Giles Kathedrale - gegensätzlicher könnte eine Reise gar nicht ausfallen.
Nachdem es in den letzten Blog-Beiträgen schwerpunktsmäßig um den systematischen Aufbau des eigenen Geschäftsmodells ging, und es demzufolge fachlich sehr spezielle und möglicherweise auch intensive Beiträge waren, möchte ich in diesem Blog wieder eine Anregung geben über den Tellerrand zu blicken und dazu nehme ich Sie mit nach Schottland. Vielen ist Schottland sicherlich ein Begriff im Zusammenhang mit Whisky, Fisch&Chips, viel Regenwetter und wahrscheinlich auch mit Dudelsack spielenden Männern, die einen Schottenrock tragen. Einiges davon triff zu und einiges habe ich komplett anders erlebt, als ich mich zu einer kleinen Rundreise nach Schottland aufmachte.
Edinburgh eine unerwartet coole Hauptstadt
Startpunkt ist Edinburgh, die Hauptstadt von Schottland, die mit ca. 500.000 Einwohnern eine angenehme Größe besitzt und mit den vielen Touristen, die sich unter die Einheimischen mischen, findet man auch ein buntes Publikum auf den Straßen vor. Die Stadt wirkt so gar nicht verstaubt sondern absolut lebhaft und mit den vielen Restaurants, Bäckereien, Whiskey Läden und Pub’s fehlt es hinsichtlich der kulinarischen Genüsse an Nichts. Weit weg vom klischeebehafteten Fisch&Chips gibt es hier ausgezeichnetes Essen auf sehr hohem Niveau und das nicht nur bei der einheimischen Küche sondern auch in der internationalen Gastronomie. Ist man jedoch einmal in Schottland, sollte man unbedingt ihre berühmte Nationalspeise “Haggies” probieren. Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, dass es sich um einen mit Innereien gefüllten Schafsmagen handelt. Die Schotten wissen mit diesen Lebensmitteln umzugehen und kreieren daraus eine tolle Speise die natürlich gerne mit einem guten Bier (IPA - Indian Pale Ale) abgerundet werden kann. Ein Tipp ist zum Beispiel die Bar “The Abbotsford Bar & Restaurant” in der Rose Street.
Von den touristischen Highlights sind absolut empfehlenswert das neue Schottische Parlament, das architektonisch viel zu bieten hat und für jede Person frei zugänglich ist, aber natürlich auch die klassischen Bauten entlang der Royal Mile wie Holyroodhouse (dem offiziellen Sitz des Königs von England wenn er in Schottland ist), dem Castle am entgegen gesetzten Ende der Royal Mile sowie der St. Giles Kathedrale, die mit ihrer angebauten Kapelle Heimat des Distelordens ist. Spannend sind geführte Touren durch das unterirdische Edinburgh (Marie King’s Close) sowie der Friedhof Greyfriars Kirkyard, Calton Hill oder Arthur’s Seat (Holyrood Hill) den man nach einer kurzen Wanderung erreichen kann.
Im Hafen von Edinburgh liegt das Segelschiff Britannia, das lange Jahre als königliches Schiff im Einsatz stand. Im nahegelegenen Murrayfield Stadium finden neben Rugby Spielen in Sommer auch Konzerte statt. Sehr berühmt und weithin bekannt ist das alljährlich, im Castle von Edinburgh stattfindende, Military Tattoo, bei dem die unterschiedlichen Militärbands mit ihren traditionellen Tartans auftreten und mit dem klassischen Dudelsack musizieren.
Sie sehen schon, Edinburgh ist keine Stadt die man an einem Tag erkunden kann. Um gut in die Highlights eintauchen zu können und einen vernünftigen Überblick zu bekommen sind drei bis vier Tage empfehlenswert, damit Sie noch Zeit haben einen Abstecher südwärts nach Roslyn zu unternehmen, um die wunderschöne Rosslyn Chapel von 1446 zu besichtigen. Diese Kapelle ist aus dem Film “Der DaVinci Code” von Dan Brown bekannt geworden und erfreut sich seither einem regen Besucherstrom.
Ein Ausflug Richtung Norden über die Firth of Forth Bridge bringt sie nach St. Andrews, der ältesten Universitätsstadt von Schottland. Diese ist mit rund 7.000 Studierenden relativ klein jedoch nichts desto trotz sehr prestigeträchtig. Bekannt ist vor allem die St. Salvator’s Chapel, welche die offizielle Universitätskirche ist und bereits 1450 gegründet wurde. Weiters besitzt St. Andrews den berühmten und ältesten Golfplatz der Welt, den “Old Course”, wo schon viele Berühmtheiten Ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen durften. Auch hier finden Sie eine Reihe von tollen Pub’s mit einladendem Ambiente und sehr gutem Bier. In den vielen Restaurant finden Sie darüber hinaus viele nationale und internationale Gerichte.
Die Highlands - viel freundlicher als allgemein bekannt
Von Edinburgh aus nordwärts Richtung Inverness geht es über die Grampians, vorbei an Balmoral und dem Fluss Dee und den Cairngorm Mountains.
Wer sich dabei gerne auf den Spuren von Königin Victoria begeben möchte oder auch interessiert ist, wie und wo die heutigen Royals ihren Sommerurlaub verbringen, der sollte einen Abstecher nach Balmoral unternehmen. Entlang des Dee Rivers entdeckte 1848 Königin Victoria von England das Schloss Balmoral und mietete es für Ihre Sommerurlaube. 1850 erwarb Ihr Gatte Prinz Albert das Schloss und seither blieb es im Besitz der Königlichen Familie. Da das damalige Schloss sehr klein war, ließ er es im neugotischen Stil neu errichten.
Das Anwesen mit dem beeindruckenden Schloss, das bis heute perfekt erhalten ist und größten Komfort bietet, wird regelmäßig von den Royals benutzt. Die frühere Königin Elisabeth II ist am 08. September 2022 im Schloß Balmoral verstorben. Zu besichtigen ist die Gartenanlage inklusive dem privaten Gemüsegarten sowie der große Ballsaal im Schloss selbst, jedoch nur solange das Schloß von der Königlichen Familie nicht gerade selbst benutz wird.
Weiter auf dem Weg nordwärts liegt die kleine Stadt Aviemore und dem nicht weit davon entfernten Loch Morlich. Da dieser See nicht sehr groß ist, bietet sich eine Umrundung im Rahmen einer gemütlichen Wanderung mit rund 5,8 km an.
Der Weg lässt sich sehr einfach bewältigen und man hat genug Zeit die umliegende Natur in vollen Zügen auszukosten. Unvermutet bietet Loch Morlich auch einen Sandstrand der zum Baden und weiteren Wasseraktivitäten wie Stand-Up-Paddeling und Kanufahrten einlädt.
Kurz vor Inverness kommt man an dem unter Whiskeyfreunden sicherlich bekannten Fluss Spey vorbei. Hier finden Sie innerhalb weniger Kilometer Autofahrt eine Vielzahl der weltweit bekannten Whiskeybrennereinen wie zum Beispiel Glenlivet, Glenfiddich, Glen Grant, Glen Moray und viele mehr.
Alle laden Sie zu Verkostungen ein und wer sich gerne einen Gesamtüberblick verschaffen möchte der sollte am “Speyside Malt Whiskey Trail” teilnehmen, wo sieben unterschiedliche Destillerien besucht werden.
Neben Whiskey, Royals oder Dudelsack sind manche Landschaftsabschnitte in Schottland aus Film und Fernsehen bekannt, wie zum Beispiel das Glenfinnan Viadukt, das sich in der Nähe von Fort William befindet. Dieses wunderschöne Viadukt ist Ihnen vermutlich aus dem Harry Potter Film “Die Kammer des Schreckens” bekannt.
Glasgow - neben viel Kunst und Kultur gibt es trotzdem noch einiges zu tun
Was wäre Schottland ohne Loch Ness, doch was weniger bis kaum bekannt ist, ist das historisch sehr interessante Urquhard Castle, das sich direkt am Ufer von Loch Ness befindet und unbedingt einen Besuch wert ist. Im Rahmen eines Besuchervideos und einer sehr gelungenen Ausstellung im Besucherzentrum, bekommt man gute Einblicke in die Zeit der Ritter und vor allem in das Clan System, das in Schottland früher herrschte und in den Highland teilweise heute noch gelebt wird. Augenscheinlichstes Merkmal der Clan-Zugehörigkeit ist das Tragen von Kleidung im entsprechenden “Tartan” Muster, denn jeder Clan hat ein eigenes Muster und eigene Tartan Farben.
Von Loch Ness weiter südwärts auf dem Weg nach Glasgow kommt man im Tal Glencoe vorbei. Zum Einen ist es eine wunderschöne Gegend zum Wandern, auf der andern Seite wurden hier auch einige Szenen aus dem James Bond Film “Skyfall” gedreht.
Schlussendlich sind wir in Glasgow, der letzten Station unserer Schottland Rundreise, angekommen. Glasgow selbst hat ca. 600.000 Einwohner und ist somit etwas größer als Edinburgh. Die Stadt ist jedoch noch nicht so elegant, sauber und einladend wie Edinburgh obwohl an allen Ecken und Enden der Stadt gebaut wird und die alten, schmutzigen Gebäude abgerissen werden. Es wird noch einige Jahre dauern, bis sich Glasgow fein herausgeputzt hat, doch die Stadt ist sehr bemüht und am besten Weg dorthin dies so bald wie möglich zu erreichen. Einige signifikante Gebäude wie zum Beispiel das von Zaha Hadid entworfene Riverside Museum oder auch das Clyde Auditorium, das die Form eines Gürteltieres hat, sind die ersten Anzeichen für den Umbau in die Moderne.
Kurz zusammengefasst ist Schottland immer eine Reise wert. Die Menschen dort sind sehr freundlich und zuvorkommend, die Landschaft lädt zum Tagträumen und zum Entspannen ein. Wer in die Geschichte eintauchen möchte, ist in Edinburgh gut aufgehoben und für alle Kunst und Kulturaffinen ist Glasgow die Stadt der Wahl. Für gutes Essen und ausreichend Getränke ist sowieso gesorgt. Die Anreise gestaltet sich aufgrund der kurzen Flugdistanz sehr unkompliziert. Hotels gibt es zur Genüge und in jeder Preiskategorie und vorm Linksverkehr braucht man sich auch nicht zu fürchten.
3 Tipps für die Praxis
In Edinburgh sollten Sie unbedingt die St. Giles Kathedrale und das Schottische Parlament besuchen - einen besseren Kontrast zwischen alt und neu bekommen Sie sonst nirgends.
Die Highlands landen zum Wandern und entspannen ein aber auch zum Bier und Whiskey verkosten. Wer noch etwas royale Geschichte erleben möchte, der kann Schloss Balmoral gerne einen Besuch abstatten.
Kunst und Kultur in Glasgow oder Szenerien aus verschiedenen Filmen in Glencoe und dem Glenfinnan Viaduct - die Bandbreite, was es alles zu sehen gibt, ist groß.
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Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Vorhaben!
Bilder: privat
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