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Haben Sie schon einmal von einer Black Ocean Strategie gehört?

Hier erfahren Sie, wie Sie durch den Aufbau eines Business Ökosystems es schaffen, äußerst komplexe und vielschichtige Probleme zu lösen und dabei die Chance erhalten ihre eigene Black Ocean Strategie zu entwickeln. Einen Einstieg dazu liefert Ihnen das System Thinking.


In den bisherigen Beiträgen zum Thema Design Thinking haben wir uns mit der grundlegenden Idee beschäftigt, worum es sich bei dieser Methode handelt. Sie lernten die wichtigsten Elemente aus diesem Bereich kennen wie beispielsweise die Empathy Map, den Ideensteckbrief, den Lead User oder die Concept Map um nur einige zu nennen. Der vorangegangene Beitrag lieferte Ihnen noch einige wichtige Erfolgsfaktoren, die Sie bei der Umsetzung berücksichtigen sollten, wie zum Beispiel die Teamzusammensetzung, das Storytelling aber auch den entsprechende Mindset zu haben. In diesem und im nächsten Beitrag gehen wir noch einen Schritt weiter und beschäftigen uns mit Problemstellungen die noch komplexer sind als jene, die im Rahmen des Design Thinking behandelt werden. Es geht um das Zusammenspiel von vielen unterschiedlichen Akteuren, um die Kommunikation zwischen Menschen per se, zwischen Mensch und Maschine sowie zwischen Maschine und Maschine. Anhand welcher Methoden man diese weitreichenden und äußerst komplexen Themen trotz alledem aktiv und bewusst steuern kann, beschreibt die Theorie rund um das Thema System Thinking. Was das ist und wie es angewendet wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.



Wie hilft Ihnen System Thinking die Komplexität zu reduzieren?

System Thinking ist eine weitere Problemlösungsmethode die Sie unterstützen soll, gewisse Ausfallswahrscheinlichkeiten zu reduzieren. Auch hier geht es, wie beim klassischen Design Thinking, um einen gesamtheitlichen Ansatz der strukturiert, interdisziplinär sowie teamorientiert ablaufen soll.

Komplexe Systeme

Im Rahmen des System Thinking wird versucht, durch Modellierung die Realität so gut wie möglich abzubilden und Randbedingungen zu berücksichtigen, um somit einzelne Elemente testen zu können und deren Auswirkungen auf das Gesamtsystem zu bestimmen. Gerade bei sehr komplexen Systemen, die nicht nur Mensch zu Mensch Beziehungen sondern auch Mensch zu Maschine sowie Maschine zu Maschine Beziehungen beinhalten, ist es sehr schwer die jeweiligen Beziehungen zueinander zu kennen und deren Relevanz auf die Umsetzung des Projektes und somit auch auf den zukünftigen Geschäftserfolg einzuschätzen. Um es etwas konkreter zu machen, denken Sie bei einem komplexen System beispielsweise an die Umsetzung des autonomen Fahrens. Hier müssen viele unterschiedliche Systeme miteinander kommunizieren um eine reibungslose Umsetzung zu ermöglichen. Im System selbst haben sie nicht nur die einzelnen Sensoren der Autos, Kamera- und Radarsysteme, sondern auch Umwelteinflüsse wie Regen oder Schneefall, aber auch volle Parkplätze am Zielort oder ein hohes Verkehrsaufkommen und vieles mehr.


Worin unterscheiden sich nun der System Thinking Ansatz - kurz ST bezeichnet - und der klassische Design Thinking Ansatz - kurz DT bezeichnet? Anbei sind dazu einige Punkte angeführt.

  • Im DT liegt der Fokus am Nutzer und den Bedürfnissen von Menschen. Im ST liegt der Fokus auf dem System.

  • Im DT durchläuft man einen intuitiven, zirkulären Problemlösungszyklus und beim ST einen systematisch-analytischen Zyklus.

  • Im DT hat man sehr viele und schnelle Iterationen wohingegen beim ST schrittweise Verfeinerungen des Systems vorgenommen werden.

  • Im DT Prozess werden Experimente durchgeführt um zu lernen. Im ST geht es darum ein Systemverständnis aufzubauen und dadurch Unsicherheiten zu reduzieren.

  • Im DT geht es darum eine radikale Zusammenarbeit anzustoßen. Im ST geht es hingegen um eine zentrale Zusammenarbeit sowie um den Informationsaustausch mit den Stakeholdern.

Das Fazit zum Thema System Thinking lautet somit: Im System Thinking werden Beziehungen dargestellt und das System definiert. Es erfolgt eine ganzheitliche Betrachtung mit allen Stakeholdern aus verschiedenen Blickwinkeln und Sichtweisen. Man startet vom Groben und arbeitet sich Schritt für Schritt weiter, bis man immer mehr ins Feine/Detail kommt.



Warum Business Ökosystem Design zu einem Erfolgsfaktor wird?

James Moore beschrieb bereits in den 1900er Jahren Business Ökosysteme als eine Wirtschaftsgemeinschaft, die von verschiedenen, in Interaktionen stehenden Organisationen und Individuen unterstützt wird. Er vergleicht damit das Ökosystem mit “Organismen” der Geschäftswelt, die im Laufe der Zeit Ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und dadurch immer stärker und robuster werden. Diese evolutionäre Herangehensweise über digitale Ökosysteme, wird heute oft als Black Ocean Strategie bezeichnet.

Black Ocean

Apple und Android sind beispielsweise zwei namhafte Vertreter aus diesem Bereich. Es werden oftmals Lock-in-Effekte erzeugt, getrieben von hohem Nutzerkomfort und Sicherheit, gepaart mit Ansprüchen auf Datenhoheit. Ziel von Black Ocean Strategien ist es, den Markteintritt für Wettbewerber unmöglich zu machen. Dies wird erreicht, indem man bestehende Regeln die diesen Markt ausmachen verändert und neue Rahmenbedingungen schafft. In diesem Zusammenhang spricht man oft auch von einem “unfair advantage” das aufgebaut und entsprechend genutzt wird.

Großes Potential für Business Ökosystem Design liegt in vielen Projekten, in denen Blockchain als Enabler-Technologie eingesetzt wird. Die neuen verteilten Netzwerke die daraus entstehen, hebeln bestehende Geschäftsmodelle aus und ermöglichen neue Prozesse um Wert zu generieren, vor allem aber um Transaktionen zu Kunden zu ermöglichen, die mit den herkömmlichen Geschäftsmodellen nicht erreicht werden können.

Warum großes Potential im Business-Ökosystem-Ansatz liegt lässt sich wie folgt erklären. Zuerst gilt es vorab zu investieren um beispielsweise eine Plattform aufzubauen oder um sich entsprechende Kernkompetenzen anzueignen. Im nächsten Schritt gilt es sich zu überlegen, welche Akteure von dieser Plattform profitieren können. Denken Sie dabei auch immer in dezentralen und flexiblen Strukturen, denn es werden sich nicht alle Akteure langfristig an Sie binden, sodass es immer wieder zu einem Austausch und Wechsel von Partnern und Akteuren kommt.

Business Oekosystem

Es existiert hier keine zentralistisch organisierte Kunden-Lieferanten-Beziehung wie man es bisher gekannt hat. Digitale Business Ökosysteme haben oft kein klassisches Zentrum jedoch agieren viele Player gleichberechtigt im Netzwerk. Die Merkmale eines Business Ökosystems sind zum Beispiel: fokussiert auf den Nutzer/Kunden, lose gekoppelt und auf Co-Creation ausgerichtet, vernetzte und dezentrale Systemelemente, abgestimmte und akzeptierte Wertesysteme und Akteure sowie branchenübergreifende Angebote.



Was gilt es zu beachten wenn man ein Business Ökosystem erfolgreich anwenden möchte?

  1. Schaffen Sie das Bewusstsein, dass Sie selbst ein Teil des Ökosystems sind. Erkennen Sie Ihre Rolle darin und passen Sie entsprechend Ihre Verhaltensweise an.

  2. Entwickeln Sie ein Verständnis dafür, welche produktiven Verhaltensweisen für sie selbst, aber auch für das gesamte Ökosystem möglich sind. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, Wertströme aktiv zu gestalten.

  3. Sensibilisieren Sie Ihre Fähigkeiten um am und im System zu arbeiten, sodass Sie Vorteile für alle Beteiligten schaffen. Integrieren Sie neue Partner durch Co-Creation.

  4. Fördern Sie auf lange Sicht Design Thinking und System Thinking um das Ökosystem aktiv weiterzuentwickeln.

  5. Bringen Sie die Kultur des System Thinking in die Organisation und versuchen Sie entsprechende Regeln und Glaubenssätze “das haben wir immer schon so gemacht”) zu durchbrechen um dadurch die Basis für Black Oceans zu schaffen.


Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr auf ein positives Feedback oder ein like von Ihnen. Fragen und Anregungen können Sie mir gerne in die Kommentare schreiben. Wenn Sie Fragen zu ähnlichen oder anderen Themen haben, bitte lassen Sie mich es wissen.


Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Vorhaben!


yourSUCCESS

 

Quelle: Das Design Thinking Playbook: Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren von Michael Lewrick, Patrick Link und Larry Leiffer


Bilder aus dem Design Thinking Playbook und von unsplash: Foto von Lucas Santos und ALAN DE LA CRUZ auf Unsplash


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