Wie Sie zielgerichtet neue Produkte und Dienstleistungen, die genau auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten sind, entwickeln können. Ein wichtiges Tool dabei ist die Erstellung einer Empathie Map.
In diesem Blog-Beitrag knüpfen wir direkt an den vorangegangenen Beitrag an. Dieser handelte über die Erstellung einer Persona. Jetzt geht es um die Erstellung einer Empathy Map, anhand derer Sie, die Bedürfnisse Ihrer angestrebten Zielgruppe noch klarer herausarbeiten können. Beide Werkzeuge gehen in eine ähnliche Richtung - bitte entscheiden Sie selbst, mit welcher der beiden Methoden Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe besser herausarbeiten können. Doch was ist eine Empathie Map genau?
Eine Empathie Map ist ein Werkzeug, das im Design Thinking- und Innovationsprozess, insbesondere im Bereich der Benutzerzentrierung, sehr häufig eingesetzt wird. Sie dient dazu, das Verständnis für die Bedürfnisse, Wünsche, Emotionen und Perspektiven der Nutzer oder zukünftigen Kunden zu vertiefen. Die Erstellung einer Empathie Map ist eine Möglichkeit, sich in die Lage der Zielgruppe zu versetzen, um bessere Produkte, Dienstleistungen oder Lösungen zu entwickeln und anbieten zu können.
Eine typische Empathie Map ist in vier Quadranten unterteilt:
Was denken sie? (Think): In diesem Quadranten werden die Gedanken und Überlegungen der Zielgruppe festgehalten. Das können beispielsweise Fragen, Zweifel oder Überlegungen sein, die sie in Bezug auf ein bestimmtes Problem oder eine bestimmte Situation haben.
Was fühlen sie? (Feel): Hier werden die Emotionen und Gefühle der Nutzer erfasst. Dies können Freude, Frustration, Ärger, Angst oder andere Emotionen sein, die sie in Verbindung mit dem Produkt oder der Dienstleistung empfinden.
Was sagen sie? (Say): In diesem Quadranten werden die Äußerungen und Aussagen der Zielgruppe dokumentiert. Dies können wörtliche Zitate oder Kommentare sein, die die Nutzer in Bezug auf das Produkt oder die Dienstleistung gemacht haben.
Was tun sie? (Do): Hier wird erfasst, welche Aktionen die Nutzer ausführen oder durchführen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen oder Ihre Probleme zu lösen. Das können physische Handlungen oder Interaktionen mit digitalen und auch analogen Produkten sein.
Oft werden noch die beiden Aspekte Negatives (Pain) und Positives (Gain) erweitert um zu beschreiben mit welchen Problemen und Ängsten die Zielgrupp zu kämpfen hat, aber auch welche Ziele sie verfolgt und was die heimlichen Wünsche und Träume sind.
Die Empathie Map soll dabei unterstützen, ein gemeinsames Verständnis für die Zielgruppe zu entwickeln und ermöglicht es, Annahmen über die Nutzer zu hinterfragen und zu validieren. Oft ist es so, dass man von der eigenen Wertvorstellung ausgeht und diese auf die zukünftigen Nutzer überträgt - dies ist jedoch oft ein Trugschluss und kann zu fatalen Fehleinschätzungen führen. Daher ist es ratsam vorerst die eigene Vorstellung beiseite zu legen und sich schrittweise auf die Erstellung der Empathie Map zu konzentrieren. Darüber hinaus fördert sie die Empathie für die Bedürfnisse der Nutzer und unterstützt die Entwicklung von Lösungen, die besser auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Die Empathie Map kann in verschiedenen Phasen eines Projekts eingesetzt werden, von der Ideenfindung über die Konzeptentwicklung bis hin zur Überprüfung von Prototypen und Produkten. Sie ist besonders nützlich, um sicherzustellen, dass die Endprodukte oder erstellten Dienstleistungen auch tatsächlich den Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzer entsprechen, was letztendlich zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einem besseren Geschäftsergebnis führen kann.
Warum ist es wichtig eine Empathie Map zu erstellen
Ergänzend möchte ich noch einige Argumente anführen, warum es sehr hilfreich sein kann eine Empathie Map zu entwickeln.
Die Ausarbeitung ist ein nicht immer einfaches Unterfangen und bindet auch viele Ressourcen, doch kann sie Sie jedoch davor bewahren viel Geld in die Entwicklung eines Produktes zu stecken, das nach Fertigstellung von der Zielgruppe nicht angenommen wird.
Besseres Verständnis der Zielgruppe: Eine Empathie Map ermöglicht, sich viel besser in die Lage der Nutzer oder Kunden zu versetzen. Dies fördert ein tiefes Verständnis für ihre Bedürfnisse, Wünsche, Emotionen und Perspektiven. Dieses Verständnis ist entscheidend, um Produkte, Dienstleistungen oder Lösungen zu entwickeln, die tatsächlich relevant und nützlich für die Zielgruppe sind.
Vermeidung von Annahmen: Oftmals basieren Produktentwicklungen auf Annahmen darüber, was die Nutzer wollen oder brauchen. Eine Empathie Map hilft dabei, diese Annahmen zu hinterfragen und durch konkrete Informationen zu ersetzen. Dies reduziert das Risiko, dass Produkte oder Dienstleistungen an den Bedürfnissen der Nutzer vorbeigehen.
Bessere Kommunikation im Team: Die Erstellung einer Empathie Map erfordert in der Regel die Zusammenarbeit von Teammitgliedern aus verschiedenen Bereichen, wie Design, Entwicklung, Marketing und Produktmanagement. Dies fördert die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team, da alle ein gemeinsames Verständnis für die Zielgruppe entwickeln.
Kundenzentrierte Innovation: Eine Empathie Map ist ein Werkzeug im Rahmen des Design Thinkings und der kundenzentrierten Innovation. Indem man sich in die Lage der Nutzer versetzt, kann man gezielt nach Möglichkeiten suchen, Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern oder völlig neue Ideen zu entwickeln, die den Nutzern einen echten Mehrwert bieten.
Steigerung der Kundenzufriedenheit: Wenn Produkte oder Dienstleistungen besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer abgestimmt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese zufriedener sind und das Angebot positiv bewerten. Zufriedene Kunden sind tendenziell loyaler und tragen zum langfristigen Geschäftserfolg bei.
Risikominderung: Die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen ohne ein fundiertes Verständnis der Zielgruppe birgt das Risiko, Zeit und Ressourcen in etwas zu investieren, das letztendlich nicht erfolgreich ist. Eine Empathie Map hilft dabei, dieses Risiko zu minimieren, indem sie sicherstellt, dass das Endprodukt auf realen Nutzerbedürfnissen basiert.
Zusammenfassend ist die Erstellung einer Empathy Map ein kritischer Schritt in einem kundenzentrierten Entwicklungsprozess, der dazu beiträgt, bessere Produkte und Dienstleistungen zu schaffen und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens zu sichern.
Worauf ist bei der Erstellung einer Empathie Map zu achten?
Wenn Sie in Aktion treten um Ihre erste Empathie Map zu erstellen, sollten Sie auf die unten angeführten Punkte achten. Diese sollen sicherstellen, dass sie effektiv zu nützlichen Einblicken in Ihre zukünftige Zielgruppe kommen.
Klare Zielsetzung: Bevor Sie mit der Erstellung beginnen, sollten Sie klare Ziele für die Empathie Map festlegen. Was genau möchten Sie über Ihre Zielgruppe herausfinden? Welche spezifischen Aspekte möchten Sie beleuchten, wie zum Beispiel ihre Bedürfnisse, Emotionen oder Herausforderungen?
Fokus auf die Zielgruppe: Die Empathie Map sollte sich auf die tatsächlichen Nutzer und zukünftigen Kunden konzentrieren, für die das Produkt oder die Dienstleistung entwickelt wird. Es ist wichtig, relevante und repräsentative Vertreter dieser Zielgruppe zu identifizieren und ihre Perspektiven zu berücksichtigen.
Faktenbasiert und datengestützt: Versuchen Sie, die Informationen in der Empathie Map so datengestützt wie möglich zu gestalten. Das bedeutet, dass Sie auf konkrete Informationen und Daten zurückgreifen sollten, wenn Sie die Gedanken, Gefühle, Aussagen und Handlungen der Zielgruppe dokumentieren. Dies kann durch Benutzerforschung, Umfragen, Interviews und andere Datenquellen erfolgen.
Zusammenarbeit im Team: Die Erstellung einer Empathie Map sollte in der Regel in einem interdisziplinären Team erfolgen, das verschiedene Perspektiven einbringt. Die Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern aus verschiedenen Bereichen wie Design, Entwicklung, Marketing und Produktmanagement ist entscheidend, um ein umfassendes Verständnis zu entwickeln.
Visualisierung: Eine Empathie Map sollte visuell ansprechend und leicht verständlich sein. Nutzen Sie Farben, Symbole und Bilder, um die Informationen auf anschauliche Weise darzustellen. Dies erleichtert die Kommunikation im Team und die Nutzung der Empathie Map in späteren Phasen des Projekts.
Offenheit und Empathie: Während der Erstellung der Empathie Map ist es wichtig, offen für die Perspektiven und Bedürfnisse der Zielgruppe zu sein. Versuchen Sie, sich in ihre Lage zu versetzen und ihre Sichtweise zu verstehen, ohne voreingenommene Annahmen zu treffen.
Aktualisierung und Anpassung: Die Bedürfnisse und Emotionen der Zielgruppe können sich im Laufe der Zeit ändern. Daher ist es wichtig, die Empathie Map regelmäßig zu aktualisieren und anzupassen, um sicherzustellen, dass sie immer noch aktuell und relevant ist.
3 Vorteile durch die Erstellung einer Empathie Map
Vertieftes Nutzerverständnis: Die Empathie Map ermöglicht ein tiefes Verständnis für die Zielgruppe zu entwickeln, indem sie Gedanken, Gefühle, Aussagen und Handlungen der Nutzer oder Kunden erfasst. Dieses vertiefte Verständnis ist entscheidend, um Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen und Erwartungen der Zielgruppe entsprechen.
Bessere kundenzentrierte Innovation: Die Empathie Map ist ein leistungsstarkes Werkzeug, um den Innovationsprozess auf die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzer auszurichten. Sie unterstützt die Entwicklung von Lösungen, die tatsächlich einen Mehrwert bieten und zur Kundenzufriedenheit beitragen.
Teamzusammenarbeit und Kommunikation: Die Erstellung einer Empathie Map erfordert oft die Zusammenarbeit von Teammitgliedern aus verschiedenen Bereichen. Sie fördert die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team, da sie ein gemeinsames Verständnis für die Zielgruppe schafft und dazu beiträgt, dass alle Teammitglieder auf die selben Ziele hinarbeiten.
Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr auf ein positives Feedback oder ein like von Ihnen. Fragen und Anregungen können Sie mir gerne in die Kommentare schreiben. Wenn Sie Fragen zu ähnlichen oder anderen Themen haben, bitte lassen Sie mich es wissen.
Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Vorhaben!
Quelle: Das Design Thinking Playbook: Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren von Michael Lewrick
Fotos von Jon Tyson und Kenny Eliason auf Unsplash sowie Das Design Thinking Playbook: Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren von Michael Lewrick
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