Wie Sie Ihre Kreativität und Ihre mentale Stärke auf das nächste Level heben können und dabei Ihr Wohlbefinden steigern. Ganz nebenbei werden Sie dabei auch körperlich fitter.
Der heutige Beitrag dreht sich nicht wie gewohnt um Highlights aus einem Fachbuch zum Thema Produktivität und Persönlichkeitsentwicklung, sondern um das Laufen. Wie und vor allem warum sich diese sportliche Aktivität nicht nur positiv auf unseren Gemütszustand auswirken kann, sondern auch unsere geistige Leistungsfähigkeit auf ein nächstes Level hieven kann wird hier kurz vorgestellt.
Ursache dafür ist die Ausschüttung eines köpereigenen Chemiecocktails. Um welche chemischen Stoffe es sich dabei handelt möchte ich hier überblicksmäßig anhand von drei konkreten Beispielen näher beleuchten. Dadurch sollen Sie eine Grundidee bekommen, welche positiven Auswirkungen leichte bis mäßige Ausdauerleistung auf Ihren körperlichen und mentalen Zustand haben.
Vorab noch angemerkt: ich spreche hier von einer mäßig anstrengenden Belastung im aeroben Bereich, also jenem Bereich in dem der Muskulatur noch ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Ob man hier lieber eine Runde Laufen geht, eine Tour mit dem Fahrrad unternimmt oder das Tanzbein schwingt bleibt den eigenen Vorlieben vorbehalten. Wichtig dabei ist, dass der Kreislauf entsprechend angeregt wird und die körperliche Aktivität mindesten 30 Minuten bis zu maximal zwei Stunden dauern soll.
In vielen unterschiedlichen Studien haben Wissenschaftler:innen herausgefunden, dass eine mäßige sportliche Ausdauer-belastung – wie sie auch das Laufen darstellt – im Gehirn dazu führt, dass vermehrt diverse Botenstoffe und Hormone ausgeschüttet werden. Diese bewirken, dass wir uns zum einen sehr gut und zufrieden fühlen, und zum anderen auch langfristig resistenter gegen stressige Phasen im Leben machen. Das Immunsystem wird gestärkt und darüber hinaus können sie zu einem erholsameren Schlaf führen oder aber auch unsere Kreativität ankurbeln.
Es hat aber auch damit zu tun, dass wir uns ein Stückchen Selbstwirksamkeit deutlich vor Augen führen, indem wir die Herausforderung in Angriff genommen und auch bewältigt haben, was klarerweise motivierend wirkt.
Hier kommen ebenfalls die in meinen Blogbeiträgen erwähnten “Gewohnheiten” wieder zum Vorschein. Hat man es sich bereits als fixe Routine gemacht, jeden Sonntag die Laufsachen anzuziehen, um eine Runde zu drehen, beginnt man erst gar nicht mit der internen Diskussion mit sich selbst, ob das Wetter nicht zu kalt oder zu warm zum Laufen ist oder ob der Regen stört oder nicht. Man zieht sich aus purer Gewohnheit die Laufschuhe an, ohne groß darüber nachzudenken und ehe man es sich versieht, ist man auch schon auf der Piste. Hier nochmals umzudrehen ist höchst unwahrscheinlich.
Durch die Gewohnheit wird zwar das Laufen nicht leichter, aber man verschwendet nicht jedes Mal wertvolle Energie darüber nachzudenken, ob man jetzt Laufen geht oder nicht.
Aber nun zur Chemie die hinter diesem faszinierenden Phänomen steckt. Ich nenne die drei chemischen Substanzen, die hier eine Hauptrolle einnehmen unsere “drei Freunde” und werde diese kurz vorstellen. Es handelt sich dabei um Endorphine, Dopamin und das Serotonin.
Unsere drei Freunde - Endorphine, Dopamin & Serotonin
ENDORPHINE
Endorphine zählen zu den körpereigenen Botenstoffen, die bei extrem positiven Ereignissen freigesetzt werden. So kennt sicher jeder das euphorische Gefühl bei einem Konzert seiner Lieblingsband oder bei einer Sportveranstaltung, wo das Heimteam gewinnt und man in absoluter Feierlaune ist. Was weniger bekannt – aber mindestens genauso wichtig zu wissen – ist, dass Endorphine auch in einer Notfallsituation, wie zum Beispiel nach einer schweren Verletzung ausgeschüttet werden, um Schmerzen im ersten Moment zu lindern. Endorphine zählen somit zu den körpereigenen Schmerzmitteln, die im Gehirn und hier in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert werden. Denkt man Richtung Regeneration nach einer körperlichen Anstrengung und an einen damit verbundenen erholsamen Schlaf, so wirken hier Endorphine beruhigend, was einem darüber hinaus auch in stressigen Lebensphasen zu Gute komme.
DOPAMIN
Die nächste Substanz, deren Wirkung auf den menschlichen Organismus hier kurz beschrieben wird, ist das Dopamin. Dopamin ist ein Neurotransmitter, also ein Botenstoff, der dafür sorgt, dass Signale zwischen den einzelnen Nervenzellen weitergeleitet werden. Durch diese Signal- beziehungsweise Reizweiterleitung werden emotionale, mentale und motorische Reaktionen gesteuert.
Dopamin ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass wir Glücksgefühle empfinden können und wird umgangssprachlich oft als Glückshormon bezeichnet. Es löst jedoch nicht nur Glücksgefühle aus, sondern ist für den eigenen inneren Antrieb – also der Motivation – verantwortlich aber auch um Freude, Lust, Verlangen oder Interesse zu verspüren. Dopamin zählt dadurch zu den inneren Antreibern, denn mit zu geringer Dopaminkonzentration wird man antriebslos beziehungsweise träge und entwickelt kaum noch ein Verlangen neue Ziele zu erreichen.
Nebenbei bemerkt hat das Dopamin auch seine Schattenseiten, denn es verlangt nach immer “mehr” und ist dadurch mit ein Grund bei der Entwicklung von Süchten, da der Lustgewinn auf ein immer höheres Level gehoben werden möchte. Dies betrifft zwar kaum den Sport, ist aber sehr wohl ein Thema, wenn es um Esssucht, Spielsucht oder Alkoholsucht geht, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
SEROTONIN
Last but not least kommen wir noch zum Serotonin, dem dritten Glückshormon. Serotonin ist wie das Dopamin ein Neurotransmitter und kommt im Zentralnervensystem, im Blut aber auch im Darmnervensystem vor. Aus medizinischer Sicht wirkt es regulierend auf den Blutdruck und wie auch das Dopamin zur Signalübertragung im Zentralnervensystem. Im Gehirn wirkt das Serotonin auf die Stimmungslage. Wichtig dabei zu wissen ist, dass das Serotonin nicht die Blut-Hirn-Schranke passieren kann und somit direkt im Hirn gebildet werden muss. Kommt es im Gehirn zur Entfaltung seiner Wirkung merkt man dies durch ein Gefühl der Gelassenheit und Entspannung aber auch von Zufriedenheit. Es dämpft Angstzustände, Kummer oder das Hungergefühl. Ein ausreichend hoher Serotoninspiegel sorgt dabei für eine gute Grundstimmung und allgemeinem Wohlbefinden.
Ergänzend noch ein Tipp, um durch eine entsprechende Ernährung die Bildung von Serotonin zusätzlich zu unterstützen. Tryptophan als eine Vorstufe des Serotonins ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Um hier auch ernährungsseitig etwas Gutes für das eigene Wohlbefinden zu tun, kann öfter zu Nüssen, Eiern, Hühnerfleisch, Bananen, Dattel oder Fisch gegriffen werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es durch regelmäßigen Ausdauersport im mittleren Belastungsbereich zu einer vermehrten Ausschüttung von körpereigenen Botenstoffen kommt. Diese zeigen eine positive Auswirkung auf unser allgemeines Wohlbefinden, unsere Stressbewältigung und unsere Kreativität. Weiters zeigen sie positive Auswirkungen auf einen erholsamen Schlaf und somit der für Sportler so wichtigen Regeneration. Durch regelmäßigen Sport, lernt das Gehirn Kontakt zum eigenen Belohnungssystem aufzubauen und macht Sie dadurch langfristig glücklicher und zufriedener.
Lessons Learned:
Endorphine steigern die Glücksgefühle und führen zu euphorischen Zustände, wirken als körpereigene Schmerzmittel und zur Beruhigung, was schlussendlich auch zu einem besseren Schlaf führen kann.
Dopamin ist ein Neurotransmitter und somit für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen verantwortlich. Die Auswirkungen zeigen sich in einer guten inneren Stimmung, einer hohen Eigenmotivation und Zielstrebigkeit. Im Volksmund wird Dopamin oft als Glückshormon bezeichnet.
Serotonin ist so wie Dopamin ein Neurotransmitter und regelt neben dem Blutdruck auch das Wohlbefinden, indem es Angstzustände dämpft und dadurch entspannend wirkt. Man empfindet ein Gefühl der Gelassenheit und Zufriedenheit.
Wer noch mehr zum Thema Laufen und deren Auswirkungen auf das menschliche Gehirn und die allgemeinen Vorteile eines mäßigen Ausdauersportes wissen möchte, für den habe ich einen Buchtipp.
Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr auf ein positives Feedback oder like von Ihnen. Fragen und Anregungen können Sie mir gerne in die Kommentare schreiben. Wenn Sie Fragen zu ähnlichen oder anderen Themen haben, bitte lassen Sie mich es wissen.
Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Vorhaben!
Bis zum nächsten Mal, hier bei yourSUCCESS.
Links:
Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke* von Dr. Manuele Macedonia
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