Was machen Sie, wenn Sie nicht mehr weiter wissen und Ihr Start-up droht zu scheitern? Hier erfahren Sie 5 wertvolle Tipps aus dem Buch “The Hard Thing About Hard Things” von Ben Horowitz die Sie praktisch umsetzen können.
In diesem Blogbeitrag geht es um die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte aus dem Buch “The Hard Thing About Hard Things” von Ben Horowitz, die man für die eigene, persönliche Weiterentwicklung und für den Aufbau eines Start-up’s gut umsetzen kann. Der Autor beschreibt in diesem Buch auf sehr eindrucksvolle Weise, vor welchen Herausforderung er gestanden ist, als er sein eigenes Unternehmen gegründet und weiter entwickelt hat, bis zu dem Zeitpunkt als er dieses wieder verkauft hat, um mit einem neuen Projekt zu starten. Dieses Buch handelt erfreulicherweise von der Praxis für die Praxis und ist somit ein sehr hilfreicher aber vor allem erprobter Ratgeber.
Nachdem es sich in dem Buch um eine Aufzählung vieler verschiedener Situationen im Geschäftsleben handelt, werde ich diese Darstellungsweise auch hier aufgreifen und die, aus meiner Sicht, wichtigsten fünf Statements anführen.
Gleich zu Beginn des Buches räumt der Autor mit dem Wunschdenken vieler auf, dass es sicher irgendwo eine “Abkürzung” gibt oder irgendwer, irgendjemanden kennt, der einen super Tipp bereit hat und sobald man diesen beherzigt, ist man auf der Überholspur Richtung Sieg. Leider git es so etwas nicht. Gerade wenn es darum geht, persönliche Erfahrungen zu sammeln funktioniert es nur bedingt diese aus diversen Büchern zu entnehmen oder sich von Freunden gute Tipps geben zu lassen. Will man erfolgreich sein, heißt die Divise: “Rein ins aktive Tun!” Sie müssen den Weg selbst gehen, um Ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln und um daraus zu lernen. Hierfür gibt es keine Abkürzungen im Leben - entwickeln Sie über die Jahre Ihre eigenen Stärken und werden Sie mit jeder Erfahrung besser. Scheuen Sie keine Anstrengungen, denn wollen Sie etwas großartiges erschaffen oder leisten führt kein Weg an persönlichen Anstrengungen vorbei.
Anbei nun einige Ideen beziehungsweise der eine oder andere Gedankenanstoß, der für Sie auf Ihrer persönlichen Reise durchs Leben, sei es beruflich oder privat, hilfreich sein könnte. Die angeführten Punkten sollen Sie unterstützen, Ihre Mitmenschen noch besser zu verstehen, Ihre persönlichen Ziele effizienter erreichen zu können und vor allem Freude dabei zu haben, bei allem was Sie gerade versuchen umzusetzen, auch wenn es mal schwierig wird und die Aufgaben unlösbar schwer erscheinen mögen. Dazu bereits der erste Hinweise:
Scheint eine Situation ausweglos zu sein, hilft es oft den Standpunkt zu verändern. Betrachten Sie die Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln um auf verschiedene Ideen und Möglichkeiten zur Lösung des Problems zu kommen. Achten Sie auch darauf, tatsächliche Fakten von Annahmen oder Wahrnehmungen zu unterscheiden.
Das bewusste Setzen von Deadlines ist ein weiterer Punkt, den der Autor thematisiert. Wollen Sie, dass Ihr Team fokussiert auf einen Projektabschluss hinarbeiten soll und Sie das Gefühl dabei haben, dass sie sich oft verzetteln oder auch Nebenschauplätze zu Brennpunkten werden, dann hilft es oft eine “künstliche” Deadline zu schaffen. Diese erzeugt eine bewusste Verknappung der noch zur Verfügung stehenden Zeit und bietet dadurch den Mitarbeitern und Kollegen die Chance, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, um das gemeinsam angestrebte Ziel wieder in den Fokus zu rücken, um es dann auch zu erreichen.
Oft wird in Besprechungen lange und ausschweifend berichtet, was jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin an täglichen Arbeiten erledigt, warum etwas schwierig bis unmöglich ist, wie furchtbar fordernd manche Kunden sind und so weiter. Es wird damit bezweckt, zu zeigen, wie beschäftigt man eigentlich ist und mit welchen “Problemen” man täglich zu kämpfen hat - es klingt oft wie eine Rechtfertigung, warum man noch nicht mehr erledigt hat als man eigentlich sollte. Doch sind das wirklich die richtigen und wichtigen Aktivitäten, die zum Erreichen des Unternehmensziel beitragen? Hier wäre es von Zeit zu Zeit hilfreich und sinnvoll, genau die umgekehrte Frage zu stellen. “Was machen wir eigentlich nicht und sollten aber tun um unsere Ziele zu erreichen” Diese einfache und sehr effiziente Fragestellung kann Sie rasch wieder auf Ihr eigentliches Ziel fokussieren und Sie haben dadurch die Möglichkeit, unliebsamen Ballast, der sich über die Zeit angesammelt hat, zu eliminieren.
Als logische Folge aus dem vorangegangenen Punkt ist es daher sehr wichtig, dass Sie sich bei der Führung Ihres Unternehmens in erster Linie um Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kümmern sollten, dann um Ihre Produkte und dann um den Gewinn, bewusst in genau dieser, angeführten Reihenfolge. In diesem Zusammenhang gibt der Autor auch zu bedenken, dass jede Kennzahl, die Sie zum Steuern Ihres Unternehmens einsetzen, sich auf das Verhalten Ihrer Mitarbeiter:innen auswirkt, ob gewollt oder nicht. Kennzahlen haben Einfluss auf die tägliche Verhaltensweise Ihres Teams! Seien Sie daher sehr bedacht beim Setzen Ihrer Kennzahlen und berücksichtigen dabei auch die potentiellen Verhaltensänderung Ihres Teams und ob dies auch von Ihnen so beabsichtigt ist.
Läuft das Geschäft nicht so gut und kommt es immer wieder zu Missverständnissen in der Kommunikation? Verliert das Unternehmen an Schlagkraft und Effizienz? Meistens ist dann das Verlangen sehr groß sich neu zu erfinden und den bisherigen Weg in Frage zu stellen. Wieder andere suchen den Weg über ein externes Beratungsunternehmen um einen kritischen Blick von Außen auf das Unternehmen zu werfen. Doch sehr oft braucht eine Organisation keine neue Lösung, meistes braucht es nur mehr Klarheit wer für was zuständig ist und wie kommuniziert werden soll. Ist jedem klar was zu tun ist, kommt die Effizienz zurück und man gewinnt wieder an Vertrauen das Richtige zu tun und lenkt sich somit aus eigener Kraft wieder zurück auf die Straße der Gewinner.
Das waren die aus meiner Sicht fünf wichtigsten Ratschläge aus dem Buch von Ben Horowitz und ich hoffe, dass der eine oder andere Hinweis für Sie neu und wertvoll genug ist, diesen einmal selbst auszuprobieren.
Einen weiteren, sehr wichtigen Punkt möchte ich abschließend etwas ausführlicher darlegen, dieser betrifft das Thema Unternehmenskultur. Von vielen unterschätzt und oft belächelt, halte ich persönlich das Thema der Unternehmenskultur für einen der wichtigsten Punkt im Rahmen der Unternehmensführung, um auf effiziente Weise die angestrebten Ziele zu erreichen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig transparent zu sein, um dadurch eine Vertrauensbasis zum Team aufzubauen. Kommunizieren Sie nicht nur die positiven Aspekte, jeder im Team sollte die Möglichkeit bekommen von Ihnen zu erfahren wohin sich das Unternehmen bewegen soll und mit welchen Herausforderungen es bei der Umsetzung konfrontiert ist.
Versuchen Sie dabei etwas zu verheimlichen, gelingt Ihnen das meist nicht sehr lange. Kommen dann die Themen, die Sie gerne nicht angesprochen hätten, ans Tageslicht, verbreiten sich diese Nachrichten dann umso schneller - dazu ein Zitat des Autors: “good news travel slow, bad news travel fast”.
Sie sind weiters gut beraten, wenn Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Teammitglieder kennen. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen an Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Das neu erlernte Wissen kann im täglichen Arbeiten eingesetzt werden und steigert dadurch auch die Produktivität - Schulungen verursachen nicht nur Kosten sondern bringen langfristig tatsächlich einen Mehrwert. Geben Sie auch regelmäßig Feedback in einem direkten 1:1 Gespräch. Lassen Sie dabei Ihre Mitarbeiter:innen die Agenda schreiben, sodass sie die Möglichkeit haben über jene Themen zu sprechen die sie bewegen. Im Rahmen dieser Gespräche bietet sich für Sie auch die Gelegenheit mögliche Schwächen anzusprechen, sodass diese der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter auch bewusst werden, denn nur wenn die Schwächen bewusst sind, kann man aktiv gegensteuern und versuchen diesen entgegenzuwirken.
Sollten Sie vor der Aufgabe stehen, neue Mitartbeiter:innen einzustellen, so schauen Sie nicht nur auf die Stärken sondern auch auf die Schwächen und überlegen Sie, ob Sie mit diesen Schwächen auch langfristig leben können.
3 Tipps für die Praxis
Schaffen Sie Klarheit in allem was Sie im Rahmen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit vorhaben - nur so weiß Ihr Team was zu tun ist.
Unterschätzen Sie nicht die positive Dynamik einer guten Unternehmenskultur. Sie kann oft über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Wechseln Sie von Zeit zu Zeit den Standpunkt um aus unterschiedlichen Perspektiven auf Ihre Vorhaben zu Blicken.
Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr auf ein positives Feedback oder like von Ihnen. Fragen und Anregungen können Sie mir gerne in die Kommentare schreiben. Wenn Sie Fragen zu ähnlichen oder anderen Themen haben, bitte lassen Sie mich es wissen.
Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Vorhaben!
Links:
The Hard Thing About Hard Things: Building a Business When There Are No Easy Answers* von Ben Horowitz,
Wenn es hart auf hart kommt: Schwierige Management-Situationen und wie man sie meistert* von Ben Horowitz,
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Bilder:
Bilder von privat und von Unsplash Josh Calabrese und Towfiqu barbhuiya
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